Das Phänomen

Eine Kugel aus Olivenöl schwebt in einer Wasser-Alkohol-Mischung, diese befindet sich in einer Glasküvette. Die Beschriftung eines dahinter gestellten Erlenmeyerkolbens wird stark vergrößert.

Wie der Bildausschnitt erkennen lässt, werden die drei Buchstaben PRO aus dem senkrecht stehenden Wort APPROX durch die Linse stark vergrößert.

Hier ist das Prinzip der Schusterkugel verwirklicht, wobei die Kugel dadurch entsteht, indem sich die Fettmoleküle zu einer Kugel formen, da dies die Form mit der geringsten Oberfläche ist und damit die geringste Wechselwirkung zwischen Fett und Wasser vorliegt.

Wie bringt man die Olivenölkugel zum Schweben?

In die Glasküvette wird eine Mischung aus 60 zu 40 Volumenprozent Spiritus – Dest. Wasser eingefüllt.

Dann gießt man vorsichtig Olivenöl in die Flüssigkeit, der Tropfen sinkt zu Boden. Jetzt wird wiederum vorsichtig mit Wasser unterschichtet, so dass der Tropfen auf der Wasserschicht scheinbar schwebt.

Mit einer Nadel kann man in das Olivenöl hineinstechen und kleine Tropfen mit der großen Kugel vereinigen.

Mit einem Blick von oben erkennt man, dass es sich wirklich um eine Kugel und nicht nur um eine Scheibe handelt.

Wie kann das Experiment im Unterricht eingesetzt werden?

Die Wirkung der Olivenölkugel als Linse ist nur ein Nebeneffekt für den Chemieunterricht. Mit diesem Experiment kann man vor allem die hydrophoben Eigenschaften von Speiseöl zeigen und die Kenneigenschaft Dichte in einem attraktiven Kontext vorstellen. Dabei spielt die Ästhetik dieses Versuches eine wesentliche Rolle, so dass die Eigenschaft von Fetten unseren Schülerinnen und Schülern lange in Erinnerung bleibt. Dieser Versuch ist auch sehr einfach als Schülerexperiment durchzuführen, eine planparallele Küvette ist nicht unbedingt nötig, es genügt auch ein Becherglas.

Natürlich müssen die Sicherheitsvorschriften der RISU bei diesem Experiment beachtet werden, Spiritus ist eine brennbare Flüssigkeit, so dass beim Arbeiten damit keine offenen Flammen in der Nähe sein dürfen.